Durch das rasante Wachstum von Verkaufsplattformen stellen sich viele Unternehmer:innen die Frage, ob sie neben dem eigenen Onlineshop auch auf solchen Online-Marktplätzen ihre Produkte anbieten sollen.
Mittlerweile gibt es Hunderte von Websites, auf denen man jegliche Produkte verkaufen kann. Einige dieser Plattformen sind auf bestimmte Nischen ausgerichtet, wie beispielsweise Videospiele oder Technik. Auf anderen kannst du, von Kleidung über Bücher bis hin zu Möbeln, alles verkaufen.
Der Verkauf über solche Online-Verkaufsplattformen hat zwar seine Vorteile, jedoch ist es wichtig, Faktoren wie Provisionen und Transaktionsgebühren zu berücksichtigen, um die beste Plattform für dich zu finden. Deswegen haben wir für dich in diesem Beitrag mehrere Listen mit den besten Marktplätzen zusammengestellt und zeigen dir die Verkaufsplattformen im Vergleich – aber auch die Vorteile eines eigenen Onlineshops.
Wozu sind Verkaufsplattformen gut?
Verkaufsplattformen eignen sich vor allem dann, wenn du noch keinen eigenen Onlineshop hast oder noch keinen größeren Kundenkreis aufgebaut hast. Plattformen wie Amazon, eBay und Co. verfügen bereits über eine gewisse Reichweite und haben Tausende oder sogar Millionen Nutzer:innen weltweit, an die du deine Produkte verkaufen kannst.
Inhaltsverzeichnis
Die besten Verkaufsplattformen 2025
eBay
eBay ist wohl eine der bekanntesten Verkaufsplattformen weltweit. eBay existiert seit dem Jahr 1995 und ist auch heute mit knapp 1,7 Milliarden Angeboten und 135 Millionen Nutzer:innen weltweit noch eine der beliebtesten Anlaufstellen für Onlineverkäufe.
Du kannst bei eBay generell alles verkaufen – von Alltagsgegenständen wie Schuhen und Uhren bis hin zu Sammlerstücken oder besonders ausgefallenen Gegenständen. eBay bietet dir Zugriff auf eine Vielzahl potenzieller Kund:innen und einfache Möglichkeiten, deine Produkte zu verkaufen
Gebühren
Wenn du auf eBay verkaufen möchtest, musst du dir über die Gebühren der Verkaufsplattform bewusst sein. Seit dem 1. März 2023 ist der Verkauf von Artikeln auf eBay für Privatpersonen innerhalb Deutschlands kostenlos. So kannst du monatlich 320 Angebote erstellen, ohne eine Angebotsgebühr zahlen zu müssen. Solltest du diese Grenze überschreiten, wird pro Produkt eine Gebühr von 0,50 € fällig.
Zudem gibt es zahlreiche Zusatzoptionen, wie Galerie Plus, die du gegen einen Aufpreis oder teilweise auch kostenlos nutzen kannst.
Als gewerblicher Verkäufer oder gewerbliche Verkäuferin musst du zusätzlich eine Verkaufsprovision, die sich aus einem Prozentsatz des Gesamtbetrages der Transaktion und 0,35 € pro Bestellung zusammensetzt.
Zudem zahlst du pro erstelltem Angebot eine Angebotsgebühr von 0,35 €
Bonanza
Bonanza ist eine Online-Verkaufsplattform, die sich als eBay-Alternative immer größerer Beliebtheit erfreut. Da du auf Bonanza so ziemlich alles verkaufen kannst, wird die Plattform auch oft als eine Mischung zwischen eBay und Amazon gesehen. Auf Bonanza werden häufig mehr einzigartige und handgefertigte Artikel angeboten, aber dafür weniger Markenartikel als beispielsweise bei Amazon. Trotzdem kannst du sowohl handgefertigte Produkte als auch Markenprodukte erfolgreich verkaufen. Käufer:innen können Produkte zu einem festgelegten Preis kaufen oder über die Plattform Angebote aushandeln.
Etsy
Etsy ist eine Verkaufsplattform für vor allem handgefertigte und Vintage-Artikel. Derzeit gibt es über 95 Millionen aktive Käufer:innen, was auch diese Plattform zu einer sehr lukrativen Verkaufsmöglichkeit macht.
Wenn du bisher noch keine Erfahrungen mit online Verkaufsplattformen gemacht hast, bietet dir Etsy Zugang zu einem aktiven Käufernetzwerk, einem Pop-up-Schaufenster und Tools, die dir bei der Vermarktung deines Unternehmens helfen.
Gebühren
Wenn du über Etsy verkaufst, fallen einige Gebühren an, die zentral auf deinem Konto verwaltet werden. Die Gebühren werden alle in US-Dollar angegeben. Beispielsweise musst du, unabhängig davon, ob du den Artikel verkaufst, eine Einstellgebühr von 0,20 USD pro Artikel zahlen. Zudem wird eine Transaktionsgebühr von 6,5 % des Gesamtbetrags der Bestellung fällig.
Lesetipp: In diesem Beitrag zeigen wir dir 9 Alternativen zu Etsy.
Avocadostore
Bei Avocadostore dreht sich alles um Nachhaltigkeit und faire Produkte. Hier findest du alles von Kleidung, Haushaltsgegenständen und Accessoires bis hin zu Wohngegenständen und sogar Yogazubehör. Bevor du auf der Verkaufsplattform aktiv werden kannst, müssen deine Artikel mindestens eines von zehn Nachhaltigkeitskriterien erfüllen. Somit stellt die Plattform sicher, dass sie tatsächlich nachhaltige Produkte anbietet und eine bestimmte Zielgruppe aktiv anspricht.
Gebühren
Bei der Anmeldung bei Avocadostore fällt eine einmalige Anmeldegebühr von derzeit 249 € an. Zudem zahlst du als Verkäufer:in eine monatliche Marktplatzgebühr von 25 € und eine Provision von 17 % des jeweiligen Bruttoverkaufspreises.
Lesetipp: Hier sind 9 weitere Beispiele für nachhaltige Onlineshops.
Hood
Auch bei Hood wird auf Fairness gesetzt. Die Verkaufsplattform spezialisiert sich vor allem auf regionale, kleine und mittelgroße Unternehmen aus Deutschland. Bei Hood findest du wirklich alles, was dein Herz begehrt: von beliebten Marken wie Puma, Lego und Co. bis hin zu Wohnaccessoires oder Teesorten ist alles dabei.
Gebühren
Eine Einstellgebühr fällt bei dieser Verkaufsplattform nicht an. Jedoch musst du mit einer Verkaufsprovision rechnen, die je nach Kategorie festgelegt wird und auf den Artikelpreis erhoben wird. Zudem gibt es einige weitere kostenpflichtige Optionen, wie beispielsweise besondere Hintergrundfarben oder die Möglichkeit, deine Produkte als Top-Angebot auf der Startseite zu platzieren.
Vinted
Vinted ist wohl eine der beliebtesten Plattformen, wenn es um den Second-Hand-Verkauf von Kleidung und Accessoires geht. Die Plattform ermöglicht es dir, deine alte Kleidung, aber auch andere Gegenstände wie beispielsweise CDs an eine Vielzahl von aktiven Nutzer:innen zu verkaufen.
Gebühren
Bei Vinted kannst du deine Artikel grundsätzlich kostenlos hochladen und den passenden Kategorien zuordnen. Die Plattform erhebt jedoch eine Käuferschutz-Gebühr. Dabei gilt ein Pauschalbetrag von 0,70 € zuzüglich 5 % des Artikelpreises.
Lesetipp: Du möchtest gern Dropshipping für Kleidung betreiben? Wir zeigen dir Tipps, Tricks und 10 Anbieter:innen im Vergleich.
Amazon
Während der weltweite E-Commerce-Umsatz weiter wächst, bleibt Amazon für viele auch weiterhin die bevorzugte Verkaufsplattform. Berichten zufolge werden bei Amazon mehr als 4.000 Produkte pro Minute verkauft, was dir als Verkäufer:in ein aktives, integriertes Publikum bietet.
Gebühren
Bei Amazon gibt es unterschiedliche Verkaufstarife. Als Einzelanbieter:in zahlst du 0,99 € pro verkauften Artikel. Der Verkaufstarif 'Professionell' kostet hingegen 39 € pro Monat, unabhängig von den Einheiten, die du verkaufst.
Lokale Verkaufsplattformen
Facebook Marketplace
Bei Facebook Marketplace können Privatpersonen Artikel auf Facebook sowohl kaufen als auch verkaufen. Neben eBay ist auch Facebook Marketplace eine gute Möglichkeit, lokale Schnäppchen zu entdecken. Zudem bietet die Seite einen großen Kundenkreis. Das Einstellen von Artikeln ist bei Facebook kostenlos, jedoch gibt es einige Richtlinien, an die du dich natürlich halten solltest.
Facebook bietet zudem durch Partnerschaften mit Plattformen wie Shopify Händler:innen die Möglichkeit, ihren Bestand anzuzeigen, Artikel zu bewerben und neue Kund:innen für ihr Geschäft zu finden.
Craigslist
Craigslist ist eine der ersten Online-Verkaufsseiten. Sie wurde 1995 von Craig Newmark gegründet und begann als E-Mail-Verteiler für lokale Veranstaltungen in der San Francisco Bay Area. Die Plattform wurde schnell zu einem webbasierten Marktplatz und expandierte im Laufe der Jahre in 700 Städte in 70 Ländern. Die Plattform ist zwar kostenlos und ziemlich einfach zu bedienen, aber definitiv nicht die beste Alternative, um Artikel in großem Umfang zu verkaufen. Craigslist ist im Wesentlichen ein großes lokales Forum mit einer Vielzahl von Artikeln.
Zudem bietet die Plattform ein höheres Risiko, da sie beim Kaufen und Verkaufen selbst nicht aktiv wird. So kann es leicht zu Betrügereien kommen, und wenn dies der Fall ist, erhalten Verkäufer:innen keinerlei Hilfe vom Unternehmen.
Nextdoor
Nextdoor ähnelt Facebook Marketplace und Craigslist, da es sich auch auf den direkten Verkauf in deiner jeweiligen Gemeinschaft oder Nachbarschaft konzentriert. Zudem kannst du auf dieser Plattform auch sozial aktiv werden, denn sie bietet Nutzer:innen die Chance, über Geschehnisse in ihrer Nachbarschaft zu berichten.
Das Forum für den Online-Verkauf von Artikeln ist bei dieser Verkaufsplattform kostenlos. Hierbei verhält sich die Plattform ähnlich wie Facebook Marketplace: Du stellst deine Artikel kostenlos ein und verabredest dich dann mit dem Käufer oder der Käuferin zur Übergabe.
VarageSale
Diese Plattform kannst du dir als App zum Kaufen und Verkaufen auf virtuellen Flohmärkten vorstellen. Sie wurde in Kanada von einem ehemaligen Grundschullehrer gegründet, der von Betrügereien und gefälschten Angeboten auf anderen Kleinanzeigen-Websites genervt war. Die Profile der VarageSale-Benutzer:innen basieren auf echten Identitäten – alle durchlaufen einen manuellen Überprüfungsprozess, bevor sie kaufen oder verkaufen dürfen.
Käufer:innen können die Bewertungen von Verkäufer:innen durchstöbern und mit ihnen in Kontakt treten, bevor sie den Kauf abschließen. Auf VarageSale wird grundsätzlich alles verkauft, einschließlich Möbel, Kleidung, Schuhe und mehr. Außerdem ist die App für Mitglieder kostenlos.
kleinanzeigen
kleinanzeigen ist eine der beliebtesten Plattformen für lokale Käufe und Verkäufe. Anders als bei eBay trittst du bei Interesse an einem Artikel persönlich mit dem Verkäufer oder der Verkäuferin in Kontakt, um Bezahlung und Liefer- bzw. Abholoptionen zu klären. Die Plattform bietet bis zu 50 Anzeigen pro 30 Tage kostenlos an. Einige Ausnahmen sind die Kategorien „Autos“ und „Immobilien“, bei denen die Einstellung bereits ab drei Anzeigen pro 30 Tagen kostenpflichtig wird.
Globale Verkaufsplattformen
AliExpress
AliExpress wurde 2010 gegründet und ist der grenzüberschreitende E-Commerce-Marktplatz von Alibaba mit fast 20 Millionen Besucher:innen täglich. Die Nutzer:innen der Plattform können an Einzelpersonen oder Unternehmen verkaufen, unabhängig davon, ob sie Produkte herstellen oder ein AliExpress-Dropshipping-Modell zu ihrem Onlineshop hinzufügen.
AliExpress berechnet je nach Produktkategorie zwischen 5 und 8 % Provision für jede Transaktion. Ansonsten fallen für den Verkauf auf der Plattform keine Kosten oder Bearbeitungsgebühren an.
Lesetipp: Wir zeigen dir, wie Dropshipping mit AliExpress funktioniert.
Taobao
Taobao ist eine 2003 gegründete Online-Verkaufsseite, die sich zum größten Online-Marktplatz der Welt nach Bruttowarenwert entwickelt hat.
Lesetipp: Du möchtest gerne Produkte aus China importieren, aber brauchst noch Unterstützung? Wir haben wichtige Tipps und Beispiele.
OTTO
Die Verkaufsplattform OTTO dürfte als eine der erfolgreichsten deutschen Plattformen wohl allen ein Begriff sein. Die Plattform konzentriert sich vor allem auf Mode- und Lifestyle-Produkte. Das Unternehmen hat sich von einem Nachkriegsversandhaus für Schuhe zu einem Unternehmen mit 11 Millionen aktiven Kunden entwickelt.
Heute werden über 90 % der Produkte von OTTO online verkauft, darunter Markenprodukte und Waren von Drittanbieter:innen.
Rakuten
Rakuten ist ein großer Marktplatz mit Sitz in Japan, der E-Commerce, Bankgeschäfte, Kommunikationsdienste und mehr anbietet. Ähnlich wie bei Marktplätzen wie Amazon können Anbieter:innen in endlosen Produktkategorien verkaufen, darunter Kleidung, Bücher, Sport, Abo-Boxen und mehr.
Bis heute hat Rakuten über 57.000 Händler:innen. Unternehmen, die auf Rakuten verkaufen möchten, müssen jedoch in den Vereinigten Staaten oder Japan registriert sein oder einen Servicepartner oder eine Servicepartner:in nutzen.
Mercado Libre
Mercado Libre ist der beliebteste E-Commerce-Marktplatz in Lateinamerika und bedient über 18 Länder. Verkäufer:innen auf der Plattform verkaufen die unterschiedlichsten Produkte aus 20 Hauptkategorien und 123 Unterkategorien.
Flipkart
Flipkart begann 2007 als Online-Buchhandlung und ist heute die größte Online-Verkaufsseite in Indien. Einzelhändler:innen können auf Flipkart alles verkaufen, einschließlich Mode, Haushaltswaren, Lebensmittel und Lifestyle-Produkte. Als Konkurrent von Amazon führt das von Walmart unterstützte Flipkart weiterhin den E-Commerce-Marktanteil in Indien an.
MyDeal
MyDeal ist ein australischer Marktplatz, der mehr als eine Million Produkte in 3.500 Kategorien anbietet und monatlich über vier Millionen Besucher:innen hat. Hierbei handelt es sich um einen reinen Marktplatz, d. h. es werden keine eigenen Produkte verkauft, sondern nur die von Drittanbieter:innen.
Obwohl es unterschiedliche Kategorien gibt, liegt der Schwerpunkt der Plattform vor allem auf Möbeln, Haushaltswaren und anderen großen Artikeln. MyDeal bietet keine Fulfillment-Services an, sodass Verkäufer:innen den Versand ihrer Produkte selbst koordinieren müssen oder ein externes Logistikunternehmen beauftragen müssen.
Einen eigenen Onlineshop starten
Die Erstellung eines eigenen Onlineshops kann sich neben dem Angebot auf Verkaufsplattformen ebenfalls lohnen und gegebenenfalls sogar mehr Gewinn einbringen. Der Nachteil bei der Erstellung einer Website ist, dass du selbst deinen Shop und Produkte vermarkten und dir zunächst das Kundenvertrauen erarbeiten musst, was viel Zeit in Anspruch nehmen kann.
Jedoch zahlst du, wenn du deinen eigenen Shop betreibst, keine zusätzlichen Gebühren für jeden Verkauf und kannst unabhängiger handeln. Dein eigener Shop ist hier also flexibler als die Online-Marktplätze.
Einen Onlineshop mit Shopify eröffnen
Mit Shopify kannst du ganz einfach einen eigenen Onlineshop erstellen, denn die E-Commerce-Plattform setzt keine technischen Kenntnisse voraus. Shopify unterstützt Millionen von Unternehmen und ist bekannt für seine günstigen Preise, professionelles Design und nützlichen Marketing-Tools.
Du kannst bei der Erstellung deiner E-Commerce-Website aus über 100 Vorlagen mit integrierten Funktionen wählen. Mit Shopify erhält deine Website einen Blog, SSL-Zertifizierungen, Wiederherstellung abgebrochener Bestellvorgänge und viele andere einsteigerfreundliche Marketing-Tools. Du kannst zudem über deine Website auf Marktplätzen wie Amazon oder eBay verkaufen und personalisierte Einkaufserlebnisse schaffen, um mehr Umsatz zu generieren.
In diesem (englischsprachigen) Video zeigen wir dir, wie du deinen Shopify Store eröffnest:
Fazit: Verkaufsplattformen und eigenen Shop kombinieren
Als Unternehmer:in solltest du dich mit verschiedenen Online-Verkaufsseiten befassen, unabhängig davon, ob du einen Dropshipping-Shop betreibst oder individuelle Produkte verkaufst. Verkaufsplattformen können vor allem neuen Unternehmen den Start erleichtern, da sie über ein festes Publikum von aktiven Käufern und Marketingmöglichkeiten verfügen.
Trotzdem ist es wichtig, dass du dich nicht ausschließlich auf Online-Marktplätze verlässt. In jedem Fall solltest du einen eigenen Online-Handel einrichten, um deine Marke aufzubauen, mit Käufer:innen in Kontakt zu treten und mehr Gewinn zu erzielen. Mit einem eigenen Shop musst du außerdem keine Provisionen und Gebühren mehr an die einzelnen Verkaufsplattformen zahlen und kannst dein Geschäft so langfristig ausbauen. Denn im Endeffekt sind die besten Websites für den Online-Verkauf immer noch die, die du selbst betreibst.